Montag, 04.09.2017

Endlich wieder Kontakt zur Außenwelt

SIM-KARTE, SIM-KARTEEE, SIM-KARTE!!!

Mehr brauche ich wohl zu diesem Tag nicht sagen. Ich hatte wirklich durchgehend ein selten dämliches Grinsen im Gesicht, als in meinem Handy endlich wieder eine funktionierende SIM-Karte war und ich mit meiner Familie und meinen Freunden in Deutschland Kontakt aufnehmen konnte. Plötzlich ist das fehlende fließende Wasser gar nicht mehr so schlimm und das Gefühl am Ende der Welt zu sein kaum noch existent! Ich bin kein Mensch, der dauernd am Handy hängt, aber ich bin wirklich wirklich dankbar, dass es Whatsapp gibt! Zuhause habe ich zwar nicht besonders guten Empfang, aber in der Einrichtung funktioniert sogar Telefonieren einwandfrei.

Apropos Einrichtung: Diese haben wir am Montag zum ersten Mal gesehen und somit auch die Menschen kennengelernt, die uns durch das Jahr begleiten werden. Sie besteht aus einem großen Gebäude, in dem das Büro und die Schlafzimmer der Kinder sind. Hier ist eine geschlossene Bauweise mit kleinen Fenstern üblich, daher wirkte alles sehr eng und dunkel. Ganz anders ist das Gebäude, wo der Saal, in dem sich alle zum gemeinsamen Essen zusammenfinden, das Atelier, wo Kleidung und Schmuck hergestellt wird und die Räumlichkeiten der Freiwilligen untergebracht sind. Irgendwie strahlt es einfach nur eine positive Energie aus, warum kann ich nicht sagen.

Unsere zukünftigen Zimmer sind sehr einfach gehalten, aber das reicht ja auch vollkommen aus. Und ich musste mich sehr zusammenreißen nicht vor Freude auszurasten, als ich gesehen habe, dass es deutsche Bücher gibt! Ehrlich gesagt habe ich mir schon ernsthafte Sorgen gemacht, was ich denn mache, wenn ich alle Ebooks, die ich mir vor der Abreise auf meinen E-Reader gezogen habe, gelesen habe. Dieses Problem sollte zumindest vorläufig gelöst sein. (kleines Update vom 17.9: Ich habe noch genau zwei ungelesene Bücher auf meinem E-Reader und somit anscheinend mein Lesebedürfnis dezent unterschätzt). In der Küche gibt es einen Kühlschrank und einen kleinen Gasherd, das sind auch schon mal gar keine schlechten Voraussetzungen.

Das Gelände gehört der benachbarten evangelischen Gemeinde, die die Pachtpreise erhöht hat. Daraus ist die Notwendigkeit entstanden ein Zentrum auf eigenem Boden zu errichten, um den hohen monatlichen Kosten zu entgehen. Dieses wurde uns im Anschluss gezeigt und ist wirklich sehr sehr schön. Nicht nur durch den schönen Ausblick auf Teile von Baham wird der Anlage ein sympathisches Aussehen verliehen. Das Gebäude ist sehr hell und geräumig gehalten und hat kaum noch Ähnlichkeit mit den jetzigen Räumlichkeiten. Aber natürlich haben Baustellen ihren eigenen Willen und werden in keinem Fall pünktlich fertig gestellt! Ich weiß gar nicht, welches Datum ursprünglich angesetzt wurde, aber ich meine mich zu entsinnen, dass während meines Bewerbungsgesprächs im Juni der Umzug durchaus ein Thema war. Die Schule ist tatsächlich schon fertig, aber in dem Hauptgebäude fehlt noch die Elektrizität. Da der Großteil der Kinder körperliche Behinderungen besitzt und somit nicht zum neuen Schulgebäude laufen kann, kann diese erst genutzt werden, wenn sie in dem Hauptgebäude neben der Schule einziehen können.

Es bleibt weiterhin spannend, wobei ich ehrlich gesagt nicht daran glaube, dass ich den Umzug hier vor Ort noch mitbekommen werde 😀